WILFRIED JILGE
ist Osteuropahistoriker, Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig und assoziierter Wissenschaftler am „Center for Governance and Culture in Europe“ der Universität St. Gallen. An der Universität Leipzig erstellt er derzeit eine monographische Untersuchung im Rahmen des Forschungsprojekts „Heroischer Nationalismus: Der Sudetendeutsche Kameradschaftsbund und die Konstruktion sudetendeutscher Identität in der Ersten Tschechoslowakischen Republik“ (Leitung: Prof. Dr. Stefan Troebst), das zwischen 2012 und 2014 am Institut für Slavistik/Lehrstuhl Kulturstudien angesiedelt war, vom Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert und von Wilfried Jilge als wissenschaftlichem Mitarbeiter und koordiniert wurde.
Forschungsinteressen
Neben der Erforschung der völkisch-antidemokratischen Bewegung in den böhmischen Ländern bilden die Zeitgeschichte und Politik der Ukraine Hauptschwerpunkte seiner Arbeit, denen er sich als bereits als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Geisteswissenschaftlichen Zentrum Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas (GWZO) an der Universität Leipzig (2001-2010) widmete. Gegenstand seiner Forschungen und Publikationen der letzten Jahre bilden u.a. die Themen Geschichts- und Identitätspolitik in der Ukraine, regionale politische und kollektive Identitäten in der Ukraine und Ostmitteleuropa, Geschichte der nachstalinistischen Sowjetukraine, deutsch/europäisch-ukrainischen Beziehungen im Rahmen von EU-Integration und Europäischer Nachbarschaftspolitik sowie innen- und außenpolitische Aspekte der Ukraine-Russland-Krise. Zu weiteren Schwerpunkten zählen außerdem die Analyse der ukrainisch-russischen Beziehungen, des russischen Nationalismus sowie geopolitischer, pan(ost-)slawischer und identitätspolitischer Konzepte („Russische Welt“) im postsowjetischen Russland. Themen der ukrainischen Zeitgeschichte behandelt Wilfried Jilge auch im Rahmen seiner universitären Lehrtätigkeit (z.B. Seminar „Nationsbildung und Geschichtspolitik in der modernen Ukraine“ im Rahmen eines Lehrauftrages am Slavischen Seminar der Universität Basel, Herbstsemester 2014/15).
Weitere Tätigkeiten und Engagements
Wilfried Jilge berät Abgeordnete des Deutschen Bundestages oder des Europaparlaments in Fragen zur Ukraine. Im Jahr 2014 war er Mitglied der von der Deutschen Gesellschaft Osteuropakunde koordinierten und vom deutschen Auswärtigen Amt geförderten Expertengruppe Osteuropapolitik, Empfehlungen für die deutsche Außenpolitik gegenüber der Ukraine bzw. Osteuropa erarbeitet hat. Wilfried Jilge ist seit 2005 Vorstands- und Gründungsmitglied des deutsch-ukrainischen zivilgesellschaftlichen Forums „Kiewer Gespräche“. Er hat mehrere Jahre in Kiew sowie von 2013 bis 2014 in Moskau gelebt und geforscht. Schließlich ist Wilfried Jilge in der universitären Lehre tätig, wo er ebenfalls wichtige Themen der ukrainischen Zeitgeschichte behandelt (z.B. Seminar „Nationsbildung und Geschichtspolitik in der modernen Ukraine“ am Slavischen Seminar der Universität Basel, Herbstsemester 2014/15).
Publikationsliste
Stand: April 2015